15 Glossar
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin
Bis 23.01.2003: Ärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung
Die Zentralstelle der deutschen Ärzteschaft zur Qualitätssicherung in der Medizin ist eine gemeinsame Einrichtung von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung. Ziele sind die Koordination der ärztlichen Qualitätssicherungsmaßnahmen gemäß Berufsrecht und Kassen-(Vertrags-)arztrecht in enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlich-medizinischen Fachgesellschaften, Krankenkassen, Krankenhausverbänden und Patientenvertretern. Beim ÄZQ sind unter anderem folgende Programme angesiedelt:
- Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien
- Patienteninformationsdienst der Ärzteschaft
- Forum Patientensicherheit der Ärzteschaft
Akkreditierung
Formelle Anerkennung der Kompetenz einer Organisation oder Person, bestimmte Leistungen erbringen zu dürfen, durch eine dazu legitimierte Institution, die für den Rechtsraum dieser Institution verbindlich ist und deren Nichtbeachtung definierte Sanktionen nach sich zieht [4]. Eine Definition aus dem Normenbereich gibt es lediglich für Laboratorien: "Formelle Anerkennung der Kompetenz, z. B. eines Prüflabors, bestimmte Prüfungen oder Prüfungsarten auszuführen (DIN EN ISO 17025:2000)." Im Bereich der Gesundheitsversorgung wird der Begriff der Akkreditierung auch im Zusammenhang mit der Zulassung zur Erbringung bestimmter Leistungen (bzw. deren Abrechnungsfähigkeit) verwendet. Das Fehlen einer Akkreditierung kann in der Gesundheitsversorgung damit verbunden sein, dass die Erbringung von Leistungen untersagt wird oder deren Vergütung unterbleibt [4].
Die Begriffe Akkreditierung, Audit, Zertifizierung lassen sich wie folgt voneinander abgrenzen:
"Das Systemaudit dient zum Nachweis der Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des gesamten Qualitätsmanagement-Systems eines Unternehmens. Basis des Systemaudits ist der Audit-Fragenkatalog (…). Das externe Systemaudit kann durch den Kunden selbst (kundenspezifisches Systemaudit) oder durch eine neutrale Zertifizierungsstelle durchgeführt werden. Dabei auditiert die neutrale Zertifizierungsstelle das Qualitätsmanagementsystem eines Unternehmens auf dessen Auftrag und vergibt bei Erfüllung der Anforderungen (…) ein Zertifikat. (…). Die formale Kompetenz, Unabhängigkeit und Integrität der Zertifizierungsstellen leitet sich aus deren Akkreditierung bei einer übergeordneten Trägergemeinschaft für Akkreditierung ab." [5]. Bei einer Zertifizierung wird demzufolge der Wahrheitsgehalt einer Behauptung (z. B. ein Qualitätsmanagementsystem entspricht DIN EN ISO 9001) durch einen unparteiischen Dritten bestätigt. Dieser prüft, ob die Behauptung mit den entsprechenden Anforderungen (z. B. DIN EN ISO 9001 Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme oder KTQ®-Anforderungen an Krankenhäuser im Systemaudit, Anforderungen an Produkte oder Dienstleistungen im Produktaudit) übereinstimmt. Bei einer Akkreditierung wird die Übereinstimmung eines Produktes, einer Dienstleistung oder eines Systems mit den von einer interessierten Partei aufgestellten Anforderungen überprüft und bei positivem Ergebnis der Leistungserbringer für den jeweiligen Bereich akkreditiert. Sowohl Zertifizierung als auch Akkreditierung beinhalten eine Prüfung auf Konformität [4].
Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Qualitätssicherung in der Medizin (AQS)
Die AQS wurde 1993 lt. Sozialgesetzbuch (§ 137b SGB V) verankertes Abstimmungsgremium auf Bundesebene zu Fragen der Qualitätssicherung. Vertreten sind Bundesärztekammer, Kassenärztliche Bundesvereinigung, Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Spitzenverbände der Krankenkassen. Ständiger Gast und Förderer war das BMG.
Mit dem GKV-Modernisierungsgesetz wurden die Aufgaben der AQS mit neuen Schwerpunkten auf den Gemeinsamen Bundesausschuss übertragen und die AQS zum 31.03.2004 aufgelöst.
Audit
Aus dem Englischen stammender Begriff, dem im Deutschen "Revision" oder "Überprüfung" entspricht. Systematischer, unabhängiger und dokumentierter Prozess zur Erlangung von Auditnachweisen und zu deren objektiver Auswertung, um zu ermitteln, inwieweit Auditkriterien erfüllt sind. Interne Audits, manchmal auch "Erstparteien-Audits" genannt, werden von oder im Namen der Organisation selbst für interne Zwecke durchgeführt und können die Grundlage für die eigene Konformitätserklärung der Organisation bilden. Externe Audits schließen ein, was allgemein "Zweit-" oder "Drittparteien-Audits" genannt wird. Zweitparteien-Audits werden von Parteien, die ein Interesse an der Organisation haben, wie z. B. Kunden, oder von Personen im Namen dieser Parteien durchgeführt. Drittparteien-Audits werden von externen Organisationen durchgeführt. Solche Organisationen bieten die Zertifizierung oder Registrierung der Konformität mit Anforderungen, wie z. B. denen der ISO 9001 und ISO 14001. Wenn Qualitäts- und Umweltmanagementsystem zusammen auditiert werden, wird dieses "kombiniertes Audit" genannt. Wenn zwei oder mehr auditierende Organisationen zusammen eine auditierte Organisation auditieren, wird dies "gemeinschaftliches Audit" genannt (DIN EN ISO 9000:2000).
Im Rahmen eines Audits kommt dem (leitenden) Auditor, der für die Auditierung eines Qualitätsmanagementsystems qualifiziert ist und einem Ehrenkodex unterliegt, die Rolle eines Zeugen für einen Tatsachenbeweis zu. Er muss dafür unvoreingenommen und unabhängig sein, nach Plan vorgehen und vollständig und wahrheitsgemäß berichten ("systematisch"). Sein Werkzeug ist eine Fragen- bzw. Checkliste mit expliziten Auditkriterien. Der Auditor prüft beispielsweise, ob der Prozess der Leistungserbringung so wie im QM-Handbuch festgelegt erbracht wird. Interne Audits dienen dazu, sich regelmäßig von der Wirksamkeit des eigenen Qualitätsmanagementsystems zu überzeugen (internes Audit). Ein Unternehmen auditiert z. B. die Fähigkeit seines Lieferanten (externes Audit); im Rahmen eines Produktaudits wird z. B. systematisch überprüft, ob das Produkt den Anforderungen genügt. Ein Systemaudit hingegen wird ein System auf Konformität geprüft, d. h. auf Übereinstimmung mit den in der Norm aufgestellten Anforderungen an ein Qualitäts- oder Umweltmanagementsystem. DIN EN ISO 10011 stellt eine Anleitung für das Auditieren bereit.
Audits dürfen nicht mit In-Prozess-Kontrollen oder Überwachungen als Teil der Qualitätslenkung verwechselt werden. Wie bei der Produktherstellung sind auch bei medizinischen Behandlungen "Zwischenprüfungen" nötig (z. B. Temperaturmessung zum Ausschluss einer Infektion, Kontrolle der Vollständigkeit von Befunden vor folgenreichen Entscheidungen, Chefarztvisite). Diese Maßnahmen sind keine Audits: sie dienen der Überwachung des Behandlungsprozesses im Sinne der Qualitätslenkung.
Audits im hier verstandenen Sinne sind nicht zu verwechseln mit "Clinical Audits", die dem Konzept des "Peer Review" zuzuordnen sind [4].
Benchmarking
Ein Verfahren zum Vergleich eines Angebotes mit den besten anderen (benchmarks = Höhenmarken) nach einem festgelegten Vergleichsschema. Verglichen werden können Prozesse, Systeme, Produkte und Dienstleistungen bezüglich der Kriterien Kosten, Qualität, Zeit, Kundenorientierung, Zufriedenheit etc. Die im Benchmarking verwendeten Kennzahlen können sich im Gesundheitswesen auf Struktur- (z. B. Ressourceneinsatz für die Erfüllung vergleichbarer Aufgaben), Prozess- (z. B. OP-Wechselzeiten) oder Ergebnisqualität (z. B. Komplikationsraten) beziehen [4].
Clearingstelle
Einrichtung, die aufgearbeitete Zusammenstellungen verschiedener (Internet-) Quellen für ein bestimmtes Fachgebiet oder für mehrere Gebiete als Suchhilfen vorhält (engl. Clearinghouse). Leitlinien-Clearingstellen unterhalten Verzeichnisse existierender, z. T. auf methodische Qualität und/oder inhaltliche Angemessenheit geprüfter Leitlinien. Siehe auch Leitlinien-Clearingverfahren.
Controlling
Ein Prozess, der auf dem betrieblichen Regelkreis von Zielsetzung, Aktion, Abweichungsanalyse und Reaktion aufbaut. Controlling soll die betrieblichen Adaptions- und Koordinationsaufgaben wirkungsvoll unterstützen, damit die Unternehmensziele erreicht werden können. Abweichungsanalysen, Ursachenforschung sowie die Gestaltung aufeinander abgestimmter Planungs- und computergestützter Berichtssysteme für die betriebliche Führung sind weitere Bestandteile des Controllings. Dazu bedarf es insbesondere einer vertikalen (Detaillierung bzw. Verdichtung von Daten auf den einzelnen betrieblichen Ebenen), horizontalen (gesamtzielorientierte Aggregation der Daten auf der obersten Führungsebene) und zeitlichen Koordination der entsprechenden Informationsprozesse. Controlling ist nicht synonym mit "Kontrolle". Es geht als umfassende Hilfe zur Betriebsführung weit darüber hinaus. Da der Controlling-Instanz (intern, extern) keine Entscheidungskompetenz obliegt, ist "Controlling" jedoch nicht mit dem Begriff "Steuerung" gleichzusetzen.
Evidenzbasierte Medizin (EbM)
Evidenzbasierte Medizin (EbM) ist der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten. Die Praxis der EbM bedeutet die Integration individueller klinischer Expertise mit der bestmöglichen externen Evidenz aus systematischer Forschung (mod. nach D. Sackett [6; 7]).
Die Umsetzung erfolgt in einem mehrstufigen Prozess:
- Ableitung einer relevanten, beantwortbaren Frage aus dem klinischen Fall
- Planung und Durchführung einer Recherche der klinischen Literatur
- Kritische Bewertung der recherchierten Literatur (Evidenz) bezüglich Validität/Brauchbarkeit
- Anwendung der ausgewählten und bewerteten Evidenz beim individuellen Fall
- Bewertung der eigenen Leistung
Effektivität (Wirksamkeit)
"Ausmaß, in dem geplante Tätigkeiten verwirklicht und geplante Ergebnisse erreicht werden" (DIN EN ISO 9000:2000). Wirksamkeit wird in der DIN EN ISO 9000:2000 nur unter "Managementbezogene Begriffe" aufgeführt und erstreckt sich im Wesentlichen auf das Qualitätsmanagement-System. In der Medizin wird der Begriff jedoch im anderen Zusammenhang benutzt, z. B. hinsichtlich der Wirksamkeit von Therapieverfahren oder bei der Qualitätsbewertung im Arzneimittel- oder Medizinproduktegesetz. Insoweit ist die Norm-Definition speziell für das Gesundheitswesen nicht umfassend genug. Der Begriff der Wirksamkeit wird im wissenschaftlich-technischen Denken immer verwendet, wenn der Zusammenhang zwischen Tätigkeit und Ergebnis durch Nachweise gestützt werden kann ("evidenzbasiert") [4].
Effizienz
"Verhältnis zwischen dem erreichten Ergebnis und den eingesetzten Ressourcen" (DIN ISO 9000:2000). Während der Begriff "Effektivität" nur das erreichte Ergebnis (Zielerreichung) ohne Berücksichtigung des Ressourceneinsatzes (personell, finanziell) beschreibt, erweitert der Begriff "Effizienz" die Zielerreichung im Verhältnis zum Ressourceneinsatz. In der Gesundheitsversorgung ist Effizienz ein typisches Merkmal von Behandlungsprozessen. Prozessoptimierung hat häufig die Effizienzsteigerung zum Ziel. Dabei wird entweder höhere Qualität bei gleichem Ressourceneinsatz oder niedrigerer Ressourceneinsatz bei gleicher Qualität angestrebt. Im Qualitätsmanagement-System wird die Qualitätsverbesserung mit Effizienzsteigerung verbunden. Für ein bestimmtes Ergebnis kann man mehr oder weniger Ressourcen einsetzen. Sind die durch einen Prozess erzielten Ergebnisse hinsichtlich ihrer Qualität gleich, gilt derjenige als effizienter, der weniger Mittel einsetzt. Sofern mehrere Verfahren zur Auswahl stehen, wählt man unter Effizienzgesichtspunkten dasjenige mit dem geringsten Ressourceneinsatz oder bei fixem Budget dasjenige mit der höchsten erzielbaren Qualität. Das Verhältnis aus Ergebnisqualität und Ressourceneinsatz kann als Kennzahl verwendet werden [4].
Empfehlungen
Die Beschreibung einer Möglichkeit des Handelns oder Unterlassens. Eine bereits in Fachkreisen konsentierte Empfehlung stellt häufig die Vorstufe einer Leitlinie bzw. Richtlinie dar. Obwohl Empfehlungen einen wesentlich geringeren normativen Charakter haben als Leitlinien oder Richtlinien, kann das Nichteinhalten unter Umständen – je nach Breite des erzielten Konsenses bzw. der Angesehenheit einzelner Experten – auch forensische Konsequenzen haben.
Ergebnisqualität (outcome quality)
Veränderungen des Gesundheitszustandes eines Patienten bzw. einer Bevölkerungsgruppe als Ergebnis bestimmbarer therapeutischer oder diagnostischer Maßnahmen bzw. Interventionen in die Versorgungsabläufe.
Evaluation
Bewertung der Wirkungen von Maßnahmen oder Verfahren (z. B. Auswirkungen auf die Patientenversorgung, auf das Wohlbefinden von Patient und Arzt, auf das ärztliche Selbstverständnis etc.) hinsichtlich vorher festgelegter Kriterien. Auch alle Verfahren zum Qualitätsmanagement müssen evaluiert werden, um ihre Leistung und Kosten im Kontext des Gesundheitssystems bewerten zu können.
Externe Qualitätssicherung
Verfahren der systematischen, standardisierten Datenerhebung und
-auswertung, bezogen auf ganze Fachgebiete oder Diagnosegruppen. Beispiele: Perinatologie, Neonatologie, Chirurgie, Herzchirurgie, Nierenersatztherapie. Ähnliche Verfahren werden praktiziert für die Laboratoriumsmedizin und die Radiologie.
Feedback
Die Rückmeldung über das eigenen Handeln und seine Ergebnisse als Prozess in einem Regelkreis. Es hat deutlichen Einfluss auf das Verhalten und ist eines der elementaren und effizienten Mittel zur Verhaltensänderung.
Fehler/Mangel
Fehler (nonconformity): "Nichterfüllung einer Anforderung". (Die englischsprachige Benennung "nonconformity" wird im Deutschen auch als "Nichtkonformität" übersetzt.)
Mangel (defect): Nichterfüllung einer Anforderung in Bezug auf einen beabsichtigten oder festgelegten Gebrauch.
Die Unterscheidung zwischen den Benennungen Mangel und Fehler ist wegen ihrer rechtlichen Bedeutung, insbesondere in Bezug auf Fragen der Produkthaftung, wichtig. Die Benennung "Mangel" sollte daher mit äußerster Vorsicht verwendet werden.
Der vom Kunden beabsichtigte Gebrauch kann durch die Art der vom Lieferanten bereitgestellten Informationen, wie Gebrauchs- oder Instandhaltungsanweisungen, beeinträchtigt werden (DIN EN ISO 9000:2000).
In der Gesundheitsversorgung ist die explizite Unterscheidung der Begriffe "Fehler" und "Mangel" bisher unüblich. Bei Operationen sind Patienten vor Infektionen nur geschützt, wenn steril gearbeitet wird. Wenn von dieser Anforderung abgewichen wird, ist das ein Fehler, unabhängig davon, ob dies eine Infektion zur Folge hat. Führt diese Infektion zum Verlust z. B. einer Endoprothese, ist das ein Mangel: das Ziel der Operation wurde nicht erreicht. In der Medizin versteht man unter einem Behandlungsfehler ("Kunstfehler") eine Abweichung von der üblichen, nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft für die Erreichung des Behandlungserfolges optimalen Vorgehensweise ("Regeln der ärztlichen Kunst"). Ist ein Behandlungsfehler ursächlich für einen beim Patienten entstandenen Schaden, stellt dies einen Mangel im Sinne der Norm dar und hat möglicherweise rechtliche Konsequenzen bzw. Schadenersatzforderungen zur Folge.
In der Methodik der Bewertung von Qualität dient der Sentinel Event Indicator als Auslöser einer Fehlerursachenanalyse und einer sich daran anschließenden kritischen Überprüfung der Vorgehensweisen innerhalb der Organisation (Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen). Eine Besonderheit in der medizinischen Behandlung ist die Tatsache, dass nicht alle unerwünschten Ereignisse sich auf einen oder mehrere Fehler zurückführen lassen. Relevante Fehler sollten jedoch Anlass für eine Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse (FMEA) sein. Somit erlaubt das Fehlerkonzept des Qualitätsmanagements ("jeder Fehler ist ein Schatz") eine unvoreingenommene Betrachtung von Folgen und Ursachen der Fehler, ohne persönliche Verantwortung oder Haftung zu thematisieren. Das hat sich bei der Entwicklung von Fehlervermeidungsstrategien, dem Konzept des "Incident reporting" [8], bei dem Fehler, kritische Ereignisse, Beinahe-Unfälle und Unfälle systematisch erfasst werden, als vorteilhaft erwiesen [4].
Indikator
siehe Qualitätsindikator
Interne Qualitätssicherung
siehe Qualitätssicherung
Konformität
"Erfüllung einer Anforderung" (DIN EN ISO 9000:2000)
Konformität bezeichnet einen Zustand, der dadurch charakterisiert ist, dass Qualitätsmerkmale mit den Anforderungen übereinstimmen. Dies wird durch Prüfungen und Verifizierungen nachgewiesen. Im Rahmen einer Zertifizierung eines Qualitätsmanagementsystems wird z. B. geprüft, ob alle Anforderungen gemäß DIN EN ISO 9001:2000 erfüllt sind; ansonsten darf keine Konformität mit dieser Norm bestätigt werden. Bezüglich der "Produktkonformität", d. h. die Erfüllung aller Anforderungen an ein Produkt bzw. eine Dienstleistung, ist es Aufgabe der obersten Leitung, dies entsprechend sicherzustellen und aufrechtzuerhalten. Dazu gehören u. a. die Schulung der Mitarbeiter sowie die Aufstellung von Investitions-, Wartungs- und Instandhaltungsplänen. Ebenso ist die Arbeitsumgebung zum Erreichen der Produktkonformität festzulegen (in der Praxis z. B. Sicherstellung adäquater Bedingungen für das ambulante Operieren). Zur Sicherstellung der Konformität dienen die ständigen Mess- und Überwachungsmaßnahmen, im Gesundheitswesen z. B. durch Soll-Ist-Vergleiche, eine Einheit mit vorgegebenen Referenzwerten oder -bereichen (Vergleich mit einer qualitativen Vorgabe) oder durch Vergleich mit empirisch ermittelten Daten aus allen Einheiten (Vergleich mit einer statistischen Vorgabe).
Kosten (des Qualitätsmanagements)
Alle Aufwendungen für qualitätssichernde Maßnahmen, die nicht zur persönlichen beruflichen Aktivität zählen, also etwa DV-Ausstattungen, Belege, Datenauswertungen, Einsatz von Spezialpersonal oder Beratungsdiensten, Moderatoren in Qualitätszirkeln etc.
Kriterium
Kennzeichen, unterscheidendes Merkmal
Kriterien für die Bewertung der Leistungserbringung bei einzelnen Versorgungsaspekten sind solche Eigenschaften, deren Erfüllung typischerweise bei einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung erwartet wird [3].
Leitlinien
Ärztliche Leitlinien sind systematisch entwickelte Hilfen zur Entscheidungsfindung für Ärzte und Patienten über die angemessene ärztliche Vorgehensweise bei speziellen gesundheitlichen Problemen. Sie stellen den nach einem definierten, transparent gemachten Vorgehen erzielten Konsens mehrerer Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen und Arbeitsgruppen (ggf. unter Berücksichtigung von Patienten) zu bestimmten ärztlichen Vorgehensweisen dar. Sie sind wissenschaftlich begründete und praxisorientierte Handlungsempfehlungen. Methodische Instrumente sind zum Beispiel Konsensuskonferenzen, Therapiestudien und Metaanalysen. Leitlinien sind Orientierungshilfen im Sinne von "Handlungskorridoren", von denen in begründeten Fällen abgewichen werden kann oder sogar muss. Sie werden regelmäßig auf ihre Gültigkeit hin überprüft und ggf. fortgeschrieben (siehe auch Richtlinien).
Leitlinien werden in einem formalisierten und strukturierten Vorgehen entwickelt, für das man in Deutschland die folgende Klassifizierung verwendet:
S1 Stufe 1 = repräsentative Expertengruppe, Verabschiedung durch die dazu legitimierte Institution, z. B. die wissenschaftliche medizinische Fachgesellschaft;
S2 Stufe 2 = formale Konsensfindung (auf der Basis S1) als nominaler Gruppenprozess, Konsensus- oder Delphikonferenz;
S3 Stufe 3 = systematische Entwicklung (auf der Basis S2) mit den fünf zusätzlichen Komponenten Logik, Konsensus, Evidenzbasierte Medizin, Entscheidungsanalyse, Outcome-Analyse.
Leitlinien-Clearingverfahren
Standardisiertes Verfahren zur kritischen Bewertung der Leitlinien-Qualität nach den Kriterien der Evidenzbasierten Medizin. Träger des Deutschen Leitlinien-Clearingverfahrens mit der Clearingstelle bei dem Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin sind die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung in Kooperation mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft, den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenversicherung, der gesetzlichen Rentenversicherung und dem Verband der privaten Krankenversicherung.
Lenkungsausschuss
Landes- oder Bundesgremium, das externe Qualitätssicherungsmaßnahmen abstimmt und beschließt. Da die Regelungen von Land zu Land unterschiedlich sind, ist die Zusammensetzung ebenfalls verschieden. In der Regel gehören dazu: Vertreter der Krankenkassen, der Krankenhausgesellschaft und der betroffenen Berufsgruppen.
Messgröße, klinische (Clinical Measures)
Der international gebräuchliche Begriff "klinische Messgröße" dient als Oberbegriff zu den im deutschen Sprachraum verwendeten Begriffen Kriterien, Indikatoren und Referenzbereiche. Anhand von klinischen Messgrößen lassen sich Versorgungsaspekte (z. B. Strukturen, Prozesse und Ergebnisse) im Rahmen des Qualitätsmanagements bewerten [3].
Moderator
Person, die die Leitung und ggf. Vorbereitung einer Veranstaltung mit mehreren Teilnehmern (z. B. Qualitätszirkel) übernimmt. Das im ursprünglichen Wortsinn enthaltene "moderieren" (= mäßigen) gilt dabei als ebenso wichtig wie die Anregung einer sachlichen Auseinandersetzung.
Norm
Vielfältig verwandter Begriff mit unterschiedlichen Inhalten. Der Inhalt richtet sich auch nach dem Kontext des Begriffes. Im rechtlichen Bereich meint er etwas anderes als zum Beispiel bei der Erarbeitung von Regeln für die Industrie und Dienstleistungen. Nach der Definition des DIN ist eine Norm ein Dokument, das mit Konsens erstellt und von einer anerkannten Stelle angenommen wurde und das für die allgemeine und wiederkehrende Anwendung Regeln, Leitlinien und Merkmale für Tätigkeiten oder deren Ergebnisse festlegt, wobei ein optimaler Ordnungsgrad in einem gegebenen Zusammenhang angestrebt wird. Normen sollen auf den gesicherten Ergebnissen von Wissenschaft, Technik und Erfahrungen basieren und auf die Förderung optimaler Vorteile für die Gesellschaft abzielen (DIN 66066 Teil 3).
Eine andere Bedeutung hat der Begriff "Norm" z. B. im Bereich der Labormedizin. Hier bedeutet Norm die übliche Ausprägung (die Prüfgröße) eines Kriteriums. Meistens ist sie ein statistischer Mittelwert, der selbst wenig über die Qualität aussagt (z. B. der pH-Wert von Körperflüssigkeiten).
Peer Review
Peer Review ist definiert als eine kontinuierliche, systematische und kritische Reflexion durch mehrere Angehörige einer Berufsgruppe über die eigene Leistungsfähigkeit sowie die der Kollegen – unter Verwendung eines strukturierten Prozesses und mit dem Ziel einer kontinuierlichen Verbesserung der Qualität der Patientenversorgung.
Prozessqualität
Ein Aspekt der Qualität der medizinischen Versorgung, der alle medizinischen Aktivitäten unter Einbeziehung der interpersonellen und interaktionalen Aspekte umfasst. Hierzu gehören Art und Weise der Diagnostik und Therapie, z. B. der Medikamentenverordnung, aber auch der Gesprächsführung, der Anamneseerhebung, Rechtzeitigkeit, Angemessenheit usw. Beeinflusst wird der Behandlungsprozess u. a. durch die Persönlichkeit und Einstellung von Arzt und Patient und die Wechselwirkung zwischen beiden, aber auch durch gesellschaftliche und ethische Gesichtspunkte.
Qualität
"Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale Anforderungen erfüllt". Die Benennung "Qualität" kann zusammen mit Adjektiven wie schlecht, gut oder ausgezeichnet verwendet werden. "Inhärent" bedeutet im Gegensatz zu "zugeordnet" "einer Einheit innewohnend", insbesondere als ständiges Merkmal (DIN EN ISO 9000:2000).
In zahlreichen Literaturstellen wurde oder wird "Qualität" noch anders definiert, z. B. "Qualität ist das Erreichte im Verhältnis zum Machbaren, bezogen auf die Menge des Gewünschten", als "fitness for use", "fitness for purpose", "customer satisfaction" oder "conformance to the requirements" (DIN EN ISO 8402:1995). Diese Begriffsbestimmungen kommen der aktuellen DIN ISO-Definition recht nahe, indem sie die (tatsächlich vorhandene) Ausprägung der Erfüllung von Anforderungen beschreiben: Sie implizieren gleichzeitig bestimmte Formen, Richtungen oder Grade dieser Ausprägung. In der Definition von Donabedian "Quality of care is the extent to which actual care is in conformity with preset criteria for good care" wurde bereits vor fast 40 Jahren Qualität als Grad ("extent") der Konformität definiert, die zwischen der tatsächlichen Behandlung ("actual care") und den Anforderungen ("preset criteria for good care") besteht. Damit entspricht diese Definition hinsichtlich ihrer Aktualität der DIN EN ISO 9000:2000 [4].
Qualitäts(an)forderung (Requirements for quality)
Formulierung der Erfordernisse oder deren Umsetzung in eine Serie von quantitativ oder qualitativ festgelegten Forderungen an die Merkmale einer Einheit zur Ermöglichung ihrer Realisierung und Prüfung. Es ist entscheidend, dass die Qualitätsforderung die festgelegten und vorausgesetzten Erfordernisse des Kunden voll widerspiegelt. Der Begriff "Forderung" erfasst sowohl marktbegründete sowie vertragliche als auch interne Forderungen einer Organisation. Sie können in den unterschiedlichen Planungsstufen entwickelt, detailliert und aktualisiert werden. Quantitativ festgelegte Forderungen an die Merkmale enthalten z. B. Nennwerte, Bemessungswerte, Grenzabweichungen und Toleranzen. Die Qualitätsforderung sollte in funktionalen Bedingungen ausgedrückt und dokumentiert werden.
Qualitätsbewertung
Systematische Untersuchung, inwieweit eine Einheit fähig ist, die festgelegte Qualitätsforderung zu erfüllen. Eine Qualitätsbewertung kann zur Feststellung der Qualitätsfähigkeit (Qualität) eines Lieferanten benutzt werden. In diesem Fall kann das Ergebnis der Qualitätsbewertung, je nach den spezifischen Umständen, zum Zweck einer Qualifikation, einer Genehmigung, einer Registrierung, Zertifizierung oder Akkreditierung verwendet werden. In Abhängigkeit vom Anwendungsfall der Qualitätsbewertung (z. B. Prozess, Personal, System) und je nach Zeitpunkt der Qualitätsbewertung (z. B. vorvertraglich) kann zusammen mit dem Wort Qualitätsbewertung ein zusätzliches Bestimmungswort verwendet werden wie etwa "vorvertragliche Prozessqualitätsbewertung". Eine umfassende Lieferanten-Qualitätsbewertung kann auch eine Abschätzung der finanziellen und technischen Mittel mit einbeziehen. Im Englischen wird unter spezifischen Umständen die Qualitätsbewertung zuweilen "quality assessment", "quality appraisal" oder "quality survey" genannt (siehe auch Qualitätsmanagement).
Qualitätsindikator
Qualitätsindikatoren sind Maße, deren Ausprägung eine Unterscheidung zwischen guter und schlechter Qualität von Strukturen, Prozessen und/oder Ergebnissen der Versorgung ermöglichen sollen. Qualitätsindikatoren sind Hilfsgrößen, die die Qualität einer Einheit durch Zahlen bzw. Zahlenverhältnisse indirekt abbilden. Man könnte sie auch als qualitätsbezogene Kennzahlen bezeichnen. Einzelne Indikatoren beleuchten immer nur Teilaspekte der Qualität. Es ist daher sinnvoll, Zusammenstellungen mehrerer Indikatoren zur Beurteilung eines Versorgungsaspektes bzw. Kriteriums in Form von Indikatorenprofilen vorzunehmen.
Indikatoren sind unter anderem dazu geeignet, die Qualität von Führungs-, Kontroll- und Managementtätigkeiten sowie von klinischen und unterstützenden Tätigkeiten zu überwachen und zu bewerten, die patientenseitige Versorgungsergebnisse beeinflussen.
Die Ausprägung eines Indikators kann mit guter bzw. schlechter Qualität in Verbindung gebracht werden. Hierzu verwendet man definierte Ausprägungen des Indikators, den sog. Referenzwert oder Referenzbereich. Der Referenzbereich ist definiert als das Intervall, innerhalb dessen die Ausprägung eines Qualitätsindikators als "unauffällig" definiert wird. Ein Referenzwert ist ein Referenzbereich, dessen Unter- und Obergrenze zusammenfallen. Referenzbereiche bzw. -werte müssen im Rahmen der Qualitätsanforderung festgelegt werden. Diese Festlegung kann entweder empirisch (statistisch) oder normativ (Expertenkonsens) erfolgen. Qualitätsindikatoren sind struktur-, prozess- und/oder ergebnisbezogen. Darüber hinaus müssen Qualitätsindikatoren – je nach Anwendung – den Anforderungen der Validität, Reliabilität, Sensitivität und Spezifität genügen.
Qualitätskontrolle
Fortlaufende Überwachung der Qualität von in Masse produzierten Gütern und erbrachten Dienstleistungen, z. B. die im Eichgesetz sowie in Richtlinien der Bundesärztekammer und ihren Ausführungsbestimmungen geregelte Qualitätskontrolle im medizinischen Laboratorium (Richtigkeitskontrolle, Präzisionskontrolle, Ringversuche) [1]. Der englische Begriff "to control" bedeutet "steuern", "betätigen", "regeln", "regulieren". Davon leitet sich der streng im betriebswirtschaftlichen Sinne zu interpretierende Begriff "Controlling" bzw. "quality control" ab. Er ist nicht gleichbedeutend mit dem deutschen Begriff "Kontrolle". Kontrolle umfasst lediglich den Soll-Ist-Vergleich und ggf. die anschließende Abweichungsanalyse [4].
Qualitätslenkung
"Teil des Qualitätsmanagements, der auf die Erfüllung von Qualitätsanforderungen gerichtet ist" (DIN EN ISO 9000:2000). Qualitätslenkung umfasst Arbeitstechniken und Tätigkeiten, deren Zweck sowohl die Überwachung eines Prozesses als auch die Beseitigung von Ursachen nicht zufriedenstellender Ergebnisse in allen Phasen der Leistungserbringung ist. Deren Konsequenz ist im Allgemeinen die Initiierung oder Verfeinerung von Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen. Die Qualitätslenkung sollte sich auf prozessbezogene Kennzahlen bzw. Qualitätsindikatoren stützen. Qualitätslenkung in Einrichtungen des Gesundheitswesens erfolgt z. B. durch Verlaufskontrollen, Visiten, Konsile, Verfahren mit externen Qualitätsvergleichen, interne Reportsysteme.
Qualitätsmanagement
"Aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Leiten und Lenken einer Organisation bezüglich Qualität. Leiten und Lenken bezüglich Qualität umfassen üblicherweise das Festlegen der Qualitätspolitik und der Qualitätsziele, die Qualitätsplanung, die Qualitätslenkung, die Qualitätssicherung und die Qualitätsverbesserung" (DIN EN ISO 9000:2000).
Qualitätsmanagement umfasst alle Aspekte im Rahmen der Unternehmensführung, die im Zusammenhang stehen mit der von der obersten Leitungsebene formulierten, grundlegenden Einstellung sowie den Absichten, Zielsetzungen und Maßnahmen in Bezug auf die Erreichung und Verbesserung von Qualität. Dabei sind vielfältige Einflussmöglichkeiten zu berücksichtigen, insbesondere Aspekte der Wirtschaftlichkeit, der Gesetzgebung, der Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschutzes und der Umwelt. Hinzu kommen die Wünsche und Anforderungen der Kunden. Die Unternehmensleitung trägt eine nicht delegierbare Verantwortung für das Qualitätsmanagement und muss darüber hinaus auch aktiv für die konsequente Umsetzung auf allen Hierarchieebenen sorgen. Diese Philosophie mit der durchgängigen Einbeziehung aller für den Erfolg der Organisation wesentlichen Aspekte formuliert auch die Einleitung der Norm DIN EN ISO 9000:2000 in Form von acht Grundsätzen:
- Kundenorientierung:
Organisationen hängen von ihren Kunden ab und sollten daher gegenwärtige und zukünftige Erfordernisse der Kunden verstehen, deren Anforderungen erfüllen und danach streben, deren Erwartungen zu übertreffen. - Führung:
Führungskräfte schaffen die Übereinstimmung von Zweck und Ausrichtung der Organisation. Sie sollten das interne Umfeld schaffen und erhalten, in dem sich Personen voll und ganz für die Erreichung der Ziele der Organisation einsetzen können. - Einbeziehung der Personen:
Auf allen Ebenen machen Personen das Wesen einer Organisation aus, und ihre vollständige Einbeziehung ermöglicht, ihre Fähigkeiten zum Nutzen der Organisation einzusetzen. - Prozessorientierter Ansatz:
Ein erwünschtes Ergebnis lässt sich effizienter erreichen, wenn Tätigkeiten und dazugehörige Ressourcen als Prozess geleitet und gelenkt werden. - Systemorientierter Managementansatz:
Erkennen, Verstehen, Leiten und Lenken von miteinander in Wechselbeziehung stehenden Prozessen als System tragen zur Wirksamkeit und Effizienz der Organisation beim Erreichen ihrer Ziele bei. - Ständige Verbesserung:
Die ständige Verbesserung der Gesamtleistung der Organisation stellt ein permanentes Ziel der Organisation dar. - Sachbezogener Ansatz zur Entscheidungsfindung:
Wirksame Entscheidungen beruhen auf der Analyse von Daten und Information. - Lieferantenbeziehungen zum gegenseitigen Nutzen:
Eine Organisation und ihre Lieferanten sind voneinander abhängig. Beziehungen zum gegenseitigen Nutzen erhöhen die Wertschöpfungsfähigkeit beider Seiten.
Qualitätsmanagement-Bewertung (Management Review)
Formelle Bewertung (formal evaluation) des Standes und der Angemessenheit des QM-Systems in Bezug auf Qualitätspolitik und die Qualitätsziele durch die Leitung derjenigen Organisation, deren QM-System bewertet wird.
Qualitätsmanagement-Handbuch (quality manual)
"Dokument, in dem das Qualitätsmanagement-System einer Organisation festgelegt ist. QM-Handbücher können hinsichtlich Detaillierung und Format an die Größe und Komplexität einer einzelnen Organisation angepasst sein" (DIN EN ISO 9000:2000). Somit legt die Organisation im QM-Handbuch fest, für welche Bereiche ihr Qualitätsmanagement-System gelten soll und welche Zuständigkeiten bzw. Verantwortlichkeiten gegeben sind. Ferner wird beschrieben, welche Verfahren und Prozeduren für die Leistungserbringung im Einzelnen anzuwenden sind, und wie die Wechselwirkungen bzw. Schnittstellen der Prozesse definiert sind. Des Weiteren ist das Verfahren zur Aktualisierung und Verwaltung des QM-Handbuchs sowie zur Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des QM-Systems festzulegen. Das QM-Handbuch muss entsprechend der Norm den Ist-Zustand der Organisation beschreiben und dient als Grundlage für Audits und Zertifizierung [4].
Qualitätsmanagement-System
Zur Verwirklichung des Qualitätsmanagements erforderliche Organisationsstruktur, Verfahren, Prozesse und Mittel (aus DIN EN ISO 8402: 08.95). Bei der Gestaltung ihrer QM-Systeme sind die Organisationen grundsätzlich frei. Weit verbreitet sind jedoch QM-Systeme, die anhand internationaler Normen, insbesondere aus der ISO-9000-Familie, aufgebaut werden. Diese Normen sehen unter anderem vor, dass das QM-System in den QM-Dokumenten beschrieben wird, welche zumindest aus dem QM-Handbuch bestehen, in der Regel aber zusätzlich auch aus mitgeltenden Unterlagen.
Qualitätsplanung
"Teil des Qualitätsmanagements, der auf das Festlegen der Qualitätsziele und der notwendigen Ausführungsprozesse sowie der zugehörigen Ressourcen zur Erfüllung der Qualitätsziele gerichtet ist" (DIN EN ISO 9000:2000).
Qualitätspolitik
"Übergeordnete Absichten und Ausrichtung einer Organisation zur Qualität, wie sie von der obersten Leitung formell ausgedrückt wurden" (DIN EN ISO 9000:2000).
Qualitätssicherung (quality assurance)
"Teil des Qualitätsmanagements, der auf das Erzeugen von Vertrauen darauf gerichtet ist, dass Qualitätsanforderungen erfüllt werden" (DIN EN ISO 9000:2000).
In der aktuellen Terminologie der Normenreihe wird Qualitätssicherung – gemäß der wörtlichen Übersetzung – als "Qualitätszusicherung" verstanden (in der Vorläuferversion DIN EN ISO 8402:1995 wurde hierfür der Begriff "Qualitätsmanagement-Darlegung" gebraucht). Hierunter sind Aktivitäten zu verstehen, die bei Kunden und Partnern im Gesundheitswesen Vertrauen schaffen, dass eine Organisation alle festgelegten, üblicherweise vorausgesetzten und verpflichtenden Erfordernisse und Erwartungen erfüllt – sprich: eine exzellente Qualität erreicht. In diesem Sinne kann Qualitätssicherung z. B. in Form von Qualitätsdarlegungen bzw. Qualitätsnachweisen erfolgen (Qualitätsberichte, Zertifizierung gemäß DIN EN ISO 9001:2000, Zertifizierung gemäß KTQ®, Qualitätspreise …).
In der Gesundheitsversorgung in Deutschland spielte der Begriff Qualitätssicherung bisher eine zentrale Rolle für verschiedenste Aktivitäten. Es wurde traditionell zwischen interner und externer Qualitätssicherung unterschieden. "Interne Qualitätssicherungsmaßnahmen" umfassten durchaus Aspekte der Qualitätsverbesserung und des Qualitätsmanagements. Unter "externer Qualitätssicherung" wurden (und werden) insbesondere Qualitätssicherungsmaßnahmen mit externen Vergleichen verstanden. Einige der bekanntesten Verfahren – z. B. in der Perinatologie und Neonatologie als Vollerhebungen, in der Chirurgie nach der Tracer-Methodik mit bestimmten Eingriffen – beruhen auf diesem methodischen Konzept, nämlich standardisiert qualitätsrelevante Daten zu dokumentieren (als Qualitätsaufzeichnungen im Sinne der DIN EN ISO 9001:2000), diese als Qualitätsindikatoren einrichtungsübergreifend statistisch auszuwerten und damit der einzelnen Einrichtung ein Instrument der Qualitätsbewertung an die Hand zu geben, so dass aus der retrospektiven Analyse ggf. künftige Handlungsänderungen abgeleitet werden können. Im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtung (§§ 135ff. SGB V) zur Qualitätssicherung in der stationären Versorgung haben Maßnahmen der externen vergleichenden Qualitätssicherung einen zentralen Stellenwert erhalten, z. B. im Kontext mit neuen Vergütungsformen als Qualitätssicherung bei Fallpauschalen und Sonderentgelten. Nicht nur im Gesetzestext (SGB V und XI), auch sonst wird im Gesundheitswesen häufig der Begriff "Qualitätssicherung" noch im traditionellen Wortsinn verwendet, obwohl dieser nach aktueller Definition eine gänzlich andere Bedeutung hat [4].
Qualitätsüberwachung
Ständige Überwachung und Verifizierung des Zustandes einer Einheit sowie Analyse von Aufzeichnungen, um sicherzustellen, dass festgelegte Qualitätsforderungen erfüllt werden. Qualitätsüberwachung kann durch den Kunden oder in seinem Auftrag durchgeführt werden. Qualitätsüberwachung kann Beobachtungs- und Überwachungstätigkeiten bedeuten, die der Verschlechterung oder Beeinträchtigung einer Einheit (z. B. eines Prozesses) im Laufe der Zeit vorbeugen können. "Ständige" kann entweder dauernd oder häufig bedeuten.
Qualitätsverbesserung
Teil des Qualitätsmanagements, der auf die Erhöhung der Fähigkeit zur Erfüllung der Qualitätsanforderungen gerichtet ist. Die Anforderungen können jeden beliebigen Aspekt betreffen, wie Wirksamkeit, Effizienz oder Rückverfolgbarkeit (DIN EN ISO 9000:2000).
Qualitätsziele
"Etwas bezüglich Qualität Angestrebtes oder zu Erreichendes. Qualitätsziele beruhen im Allgemeinen auf der Qualitätspolitik der Organisation. Qualitätsziele werden im Allgemeinen für die zutreffenden Funktionsbereiche und Ebenen in der Organisation festgelegt" (DIN EN ISO 9000:2000).
Qualitätsziele operationalisieren die Qualitätspolitik: für die einzelnen Fachabteilungen, Funktionsbereiche und Ebenen der Organisation. Sie spezifizieren diejenigen Aspekte, die von strategischer Bedeutung hinsichtlich Qualität sind und präzisieren unmittelbar den gewünschten Zielerreichungsgrad in dieser Organisation. Sie machen den Qualitätsanspruch nachvollziehbar, transparent und beziehen die Mitarbeiter aktiv in die Umsetzung ein. Damit dienen Qualitätsziele zur Orientierung innerhalb der Organisation. Die Festlegung der ggf. unterschiedlich akzentuierten Qualitätsziele erfolgt im Rahmen der Qualitätsplanung, die kontinuierliche Überwachung in Bezug auf den Zielerreichungsgrad durch die Qualitätslenkung.
Qualitätsziele sollten bestimmten Grundanforderungen genügen, z. B. der SMART-Regel:
Spezifisch
Messbar
Aktionsorientiert
Realistisch
Terminierbar.
Typische Qualitätsziele in Einrichtungen des Gesundheitswesens sind Vorgaben bezüglich der Patienten-, Einweiser-, und Mitarbeiterzufriedenheit, der Rate komplikationsloser Verläufe, der Zahl an Beschwerden, der Zahl ungeplanter stationärer Wiederaufnahmen sowie weitere Prozesskennzahlen bzw. Qualitätsindikatoren mit den ihnen zugeordneten Referenzbereichen [4].
Qualitätszirkel
Ärztliche Qualitätszirkel sind auf freiwilliger Initiative gegründete Foren (Kleingruppen) für einen kontinuierlichen interkollegialen Erfahrungsaustausch, der problembezogen, systematisch und zielgerichtet ist und der in gleichberechtigter Diskussion der Teilnehmer eine gegenseitige Supervision zum Ziel hat.
In der Organisation Krankenhaus wird der Begriff "Qualitätszirkel" nicht nur auf berufsgruppenspezifische (Ärzte, Pflegende), sondern insbesondere auch auf berufsgruppen- und abteilungsübergreifende Gruppen angewendet. Hiervor wird im Allgemeinen der Begriff "Qualitätsteam" bzw. "Projektgruppe" abgegrenzt: während ein Qualitätszirkel in identischer Zusammensetzung und festgelegten Zeitintervallen regelmäßig, aber mit wechselnden Themenschwerpunkten arbeitet, erhält ein Qualitätsteam zur Bearbeitung eines Qualitätsproblems einen definierten Arbeitsauftrag mit entsprechenden Ressourcen und arbeitet zeitlich begrenzt. Sowohl Qualitätszirkel wie Qualitätsteams sollten bei ihrer Arbeit sehr systematisch, streng themenzentriert, zielbezogen und in definiertem zeitlichem Rahmen vorgehen. Die Ergebnisse werden dabei protokolliert und zumeist einer beauftragenden Organisationseinheit (z. B. Krankenhausleitung, Leitlinien-Kommission etc.) zur Beschlussfassung vorgestellt [4].
Referenz (-wert, -bereich)
Der Referenzbereich ist dasjenige Intervall, innerhalb dessen die Ausprägung eines Qualitätsindikators als "unauffällig" definiert wird. Ein Referenzwert ist ein Referenzbereich, dessen Unter- und Obergrenze zusammenfallen. Referenzbereiche bzw. -werte müssen im Rahmen der Qualitätsforderung festgelegt werden. Diese Festlegung kann entweder empirisch (statistisch) oder normativ (Expertenkonsens) erfolgen.
Reliabilität
Zuverlässigkeit. Gütekriterium, das die Messgenauigkeit eines Verfahrens angibt. Im Hinblick auf menschliche Messungen wird auch von Objektivität bzw. Interbeobachterübereinstimmung gesprochen. Der eng verwandte Begriff der "reproducibility" wird im engeren Sinne für die Wiederholungsstabilität eines technischen Messvorganges verwandt.
Psycho- und Soziometrie bestehen zu einem überwiegenden Teil aus Reliabilitäts- und Validitätstesten. Diese werden dann exakter nach dem jeweils verwandten Bestimmungsverfahren bezeichnet (z. B. Splithalf-Reliabilität).
Richtigkeitskontrolle
Verfahren zur Qualitätskontrolle zur Feststellung der Validität von Messungen, z. B. im medizinischen Laboratorium. Es werden Untersuchungen von definierten Referenzmaterialien durchgeführt und diese Resultate mit den zuvor mit einer Referenzmethode ermittelten Sollwerten verglichen.
Richtlinie
Richtlinien sind von einer rechtlich legitimierten Institution konsentierte, schriftlich fixierte und veröffentlichte Regelungen des Handelns oder Unterlassens, die für den Rechtsraum dieser Institution verbindlich sind und deren Nichtbeachtung definierte Sanktionen nach sich zieht.
Ringversuch
Externe Qualitätskontrollmethode. Die Qualität von Analysemethoden wird anhand von zugesandten Kontrollmaterialien überprüft. Die Überwachung von Ringversuchen im Laborbereich der ambulanten Versorgung obliegt z. B. den Kassenärztlichen Vereinigungen. Die erfolgreiche Teilnahme an den vorgeschriebenen Ringversuchen ist Voraussetzung für die Abrechnungsfähigkeit der Laborleistungen bei den Krankenkassen.
Standard
Eine normative Vorgabe qualitativer und/oder quantitativer Art bezüglich der Erfüllung vorausgesetzter oder festgelegter Qualitätsforderungen. Die Verwendung des Begriffs "Standard" ist, wie die nachfolgenden Ausführungen zeigen, sehr vielschichtig. Von der seinerzeit von Donabedian (s. u.) publizierten Definition zur Unterscheidung zwischen statistischen ("empirischen") und qualitativen ("normativen") Standards würde man nach aktuellem Diskussionsstand noch die Formulierung des qualitativen Standards akzeptieren, der auf die heute gebräuchlichen Begriffe Richt- bzw. Leitlinie hinweist.
Standard, Qualitative
Die Wertigkeit und damit die Verbindlichkeit eines Standards entsprechen dem einer Richtlinie. Die im deutschen Sprachgebrauch innerhalb einer Berufsgruppe oder Einrichtung konsentierten Regelungen, die z. T. als "Standard" bezeichnet werden (z. B. "Pflegestandard", "Hygienestandard" etc.), entsprechen entweder Richtlinien oder Leitlinien.
Im angelsächsischen Sprachraum existieren ebenfalls unterschiedliche Bedeutungen des Begriffs "Standard". Während Eddy et al. [2] "Standard" als Normsetzung primär auf qualitativer Ebene betrachten (s. o.) und damit dem nahe kommen, was im deutschen Sprachraum z. B. Richtlinien oder Leitlinien sind, gibt es eine ältere Definition, z. B. bei Donabedian: "A standard is a precise, quantitative specification of the state of a criterion that will constitute quality of a given degree" bzw. "A standard is taken to mean a precise, quantitative statement for goodness in any criterion". Die AMA wiederum liefert eine ähnliche Interpretation: "Standards are professionally developed expressions of the range of acceptable variation from a norm or criterion". Hierbei handelt es sich um Definitionen, die ausschließlich die quantitative Sicht umfassen.
Die zugehörige Norm oder Qualitätsforderung, d. h. qualitative Vorgabe (z. B. Richtlinie, Leitlinie bzw. das, was Eddy et al. [2] als "Standard" definieren) wird vorausgesetzt. Diese Definition von Standard entspricht damit dem deutschen Begriff Referenzbereich bzw. Referenzwert.
Strukturqualität
Ein Aspekt der Qualität der medizinischen Versorgung, der bestimmt wird durch die Rahmenbedingungen im Einzelfall und durch die politischen und ökonomischen Faktoren, unter denen ärztliche Tätigkeit stattfindet (z. B. technische Ausstattung der Praxis, Zugangsmöglichkeiten für Patienten, Fähigkeiten des Praxispersonals, Genauigkeit der Datendokumentation, Ausbildungsstand des Arztes).
Supervision
Überwachung eines Prozesses. Im therapeutischen Bereich häufig eingesetzt, um interpersonelle Qualitäten des Arztverhaltens zu beobachten, zu hinterfragen und zu korrigieren.
Total Quality Management
siehe Umfassendes Qualitätsmanagement
Tracer-Methode
Tracer- oder Qualitätsmerkmale sind in der Regel spezifische Gesundheitsprobleme oder Diagnosen, die eine Beurteilung der Stärken und Schwächen der jeweilig durchgeführten Versorgungsmaßnahme erlauben. Für einige medizinische Bereiche, in denen sich Tracer gut herleiten lassen, wurde eine Methode zur tracerbasierten Qualitätssicherung entwickelt.
Mit Tracer-Methoden werden auch Qualitätsverfahren in der medizinischen Qualitätssicherung bezeichnet, bei denen von den Ergebnissen exemplarisch ausgewählter Krankheitsbilder auf andere erbrachte Leistungen geschlossen wird (pars pro toto-Ansatz). Tracer-Methoden werden oft in den operativen Disziplinen eingesetzt. Tracer müssen bestimmte Anforderungen erfüllen. So müssen sie beispielsweise leicht diagnostizierbar und gut definierbar sein, hinlänglich bekannt sein und in einer hinreichenden Frequenz auftreten.
Umfassendes Qualitätsmanagement
"Auf die Mitwirkung aller ihrer Mitglieder gestützte Managementmethode einer Organisation, die Qualität in den Mittelpunkt stellt und durch Zufriedenstellung der Kunden auf langfristigen Geschäftserfolg sowie auf Nutzen für die Mitglieder der Organisation und für die Gesellschaft zielt. Der Ausdruck 'alle ihre Mitglieder' bezeichnet jegliches Personal in allen Stellen und allen Hierarchie-Ebenen der Organisationsstruktur. Wesentlich für den Erfolg dieser Methode ist, dass die oberste Leitung überzeugend und nachhaltig führt, und dass alle Mitglieder der Organisation ausgebildet und geschult sind. Der Begriff Qualität bezieht sich beim umfassenden Qualitätsmanagement auf das Erreichen aller geschäftlichen Ziele. Der Begriff 'Nutzen für die Gesellschaft' bedeutet Erfüllung der an die Organisation gestellten Forderungen der Gesellschaft. Total quality management (TQM) oder Teile davon werden gelegentlich auch 'total quality', 'CWQC' (company-wide quality control), 'TQC' (total quality control) usw. genannt" (DIN EN ISO 8402:1995, Nr. 3.729).
Validität
Gültigkeit. Grad der Genauigkeit, mit dem ein Testverfahren das misst, was es messen soll. Die Validität ist das wichtigste, jedoch auch das am schwierigsten zu bestimmende Gütekriterium (siehe auch Reliabilität). Nach der Bestimmungsmethode werden verschiedene Gültigkeiten voneinander unterschieden (z. B. Konstruktvalidität, Augenscheinvalidität etc.).
Versorgungsaspekt
Als Versorgungsaspekte können einzelne Strukturen, Prozesse und Ergebnisse der medizinischen Versorgung bezeichnet werden, deren Bewertung mit Hilfe von klinischen Messgrößen sich im Rahmen des Qualitätsmanagements anbietet.
Zertifizierung
"Maßnahme durch einen unparteiischen Dritten, die aufzeigt, dass angemessenes Vertrauen besteht, dass ein ordnungsgemäß bezeichnetes Erzeugnis, Verfahren oder eine ordnungsgemäß bezeichnete Dienstleistung in Übereinstimmung mit einer bestimmten Norm oder einem bestimmten anderen normativen Dokument ist" (DIN EN 45013: 1990). Der Begriff der Zertifizierung ist in der aktuellen Fassung der DIN EN ISO 9000:2000 zu Grundlagen und Begriffen nicht definiert. Im Sprachgebrauch wird darunter der Nachweis der Konformität durch ein Audit und die offizielle Bestätigung durch eine akkreditierte Stelle verstanden. Damit entspricht der Begriff Zertifizierung inhaltlich dem Audit: "Audits dienen der Ermittlung, inwieweit die Qualitätsmanagement-Anforderungen erfüllt sind, um die Wirksamkeit des QM-Systems zu bewerten und Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen" [4].
Das Glossar wurde unter Berücksichtigung von [1; 4] erstellt.
Literatur
- Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) (2000) Curriculum Qualitätsmanagement/ Ärztliche Qualitätssicherung. 2. Aufl., BÄK, Köln
- Eddy DM, Performance measurement: problems and solutions. Health Aff (Millwood). (1998), 17, 7–25
- Geraedts M, Selbmann HK, Ollenschläger G, Beurteilung der methodischen Qualität klinischer Messgrößen. Z Arztl Fortbild Qualitatssich. (2002), 96, 91–96
- GMDS-Arbeitsgruppe "Qualitätsmanagment in der Medizin" (2007) Begriffe und Konzepte des Qualitätsmanagements. 2. Aufl., GMDS, Hannover
- Kamiske GF, Brauer JP (1999) Qualitätsmanagement von A bis Z: Erläuterungen moderner Begriffe des Qualitätsmanagements. 3. Aufl., Hanser, München
- Sackett DL, Rosenberg WM, Gray JA, Haynes RB et al., Evidence based medicine: what it is and what it isn't. BMJ. (1996), 312, 71–72
- Sackett DL, Straus SE, Richerdson WS, Rosenberg W et al. (2000) Evidence-Based medicine. How to practice and teach EbM. 2nd, Churchill Livingstone, Edinburgh
- Staender S, "Incident Reporting" als Instrument zur Fehleranalyse in der Medizin. Z Arztl Fortbild Qualitatssich. (2001), 95, 479–48